Fraunhofer auf dem Weg zu prädiktiven Modellen der Zukunft
Tierversuche sind »mit vernünftigem Grund« zur Beantwortung wissenschaftlicher Fragestellungen in der Grundlagenforschung und in der biomedizinischen Forschung zur Diagnose und Behandlung von Krankheiten bei Menschen und Tieren zulässig. Sie werden auch in der regulatorischen Toxikologie bei gesetzlich vorgeschriebenen Zulassungen von Produkten (z. B. Chemikalien oder Arzneistoffe) gefordert; in jedem Fall ist zu prüfen, »ob der verfolgte Zweck nicht durch andere Methoden oder Verfahren erreicht werden kann«. Diese anderen Methoden oder Verfahren werden häufig als »Alternativmethoden« bezeichnet. Sie umfassen im engeren Sinne vor allem Ansätze, die Tierversuche ersetzen. Aber auch Ansätze, die Tierversuche reduzieren oder verbessern, zählen dazu.
Alternativmethoden als integraler Bestandteil der Forschung
Alternativmethoden sind ein wichtiger, integraler Bestandteil der Forschung. Das führt jedoch nicht zwangsläufig zum vollständigen Ersatz von Tierversuchen. Vielmehr existieren diese Ansätze parallel und/oder komplementär zueinander. Zudem können (bislang) nur die wenigsten Tierversuche komplett durch Alternativmethoden ersetzt werden.
Es existiert eine Vielzahl an Methoden oder Verfahren, um die Verwendung von Tieren in Experimenten zu vermeiden, zu reduzieren oder das erwartete Leiden der Tiere zu mildern. Diese alternativen Methoden oder Verfahren basieren z. B. auf Computermodellen, Zell- und Gewebekulturen, der Verwendung von alternativen Organismen oder auf der Verbesserung von Tierversuchen. Dennoch gibt es einen enormen Bedarf, z. B. an prädiktiven computergestützten Modellen oder an Testsystemen, die das komplexe Krankheitsgeschehen im Patienten vorhersagen.