Aktuell verändert sich die Therapielandschaft immunmediierter Erkrankungen rasant durch die Entwicklung von Therapien mit zielgerichteten krankheitsmodifizierenden Wirkmechanismen wie Biologika-Therapien und synthetischen DMARDs (Disease-Modifying Antirheumatic Drugs). Auch in Zukunft kann davon ausgegangen werden, dass die Anzahl dieser Therapieoptionen weiter zunehmen wird und den behandelnden Ärzten eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Den Überblick über Vorteile und Nachteile von Therapieverfahren zu erhalten, ist erschwert und beeinflusst die klinische Entscheidungsfindung für eine möglichst individualisierte und gezielte Therapie jedes einzelnen Patienten.
Arzt- und Patienteninformationssystem
Zu den immunmediierten Erkrankungen zählt die Psoriasis-Arthritis, die eine Vielzahl von Symptomen als Ausprägung haben kann. Hier finden sich Gelenkbeschwerden mit Arthritis, Entzündungen ganzer Finger oder Zehen (Daktylitis) sowie Beteiligung der Sehnen (Enthesitis) und/oder der Wirbelsäule. Ein Arzt- und Patienteninformationssystem mit schnellem Zugriff wäre hier sinnvoll, um sich im klinischen Alltag schnell und übersichtlich über die gängige Expertenmeinung zu informieren. Diese kann mit dem eigenen Wissen aus Erfahrung, Leitlinien und aus Studiendaten verknüpft und so die Therapie des Patienten nachhaltig verbessert werden. Durch eine interaktive Oberfläche sollen die individuellen Bedürfnisse und das Befallsmuster des Patienten bei der Informationsabfrage berücksichtigt werden können.
Flexibles Design
Bevor das Therapieinformationssystem für die Psoriasis-Arthritis umgesetzt wird, soll zunächst eine Rahmenapplikation erstellt werden, die dann flexibel auch für andere Indikationen genutzt werden kann. Da es mit der steigenden Anzahl an Medikamenten auch in anderen Erkrankungen (Asthma bronchiale, multiple Sklerose etc.) potenziell zu einer Wissenslücke über die Wirksamkeit der Medikamente bei verschiedenen Manifestationsformen kommt, soll das Informationssystem modular und möglichst ohne tiefergehende Programmierkenntnisse an andere Krankheiten anpassbar sein. Auch die Wartung des Systems und die Aktualisierung mit neuen Informationen soll bereits bei der Entwicklung der Rahmenapplikation berücksichtigt werden. Der Rahmen vereint in einzelnen Modulen alle Funktionen für die Visualisierung der abzubildenden Informationen und liefert damit die Benutzerschnittstelle der Applikation. Ein weiterer Bestandteil des Rahmens wird sein, ein generalisiertes Format für die Wissensrepräsentation aus verschiedenen Quellen (Leitlinien, weitere wissenschaftliche Publikationen, Rote Liste, grey literature etc.) zu entwickeln und die Module der Informationspräsentation der Benutzeroberfläche auf dieses Format abzustimmen.