Virtueller Tag der Immunforschung 2020
Am 2. November 2020 fand der zweite Tag der Immunforschung des Fraunhofer Cluster of Excellence Immune-Mediated Diseases CIMD statt. Aufgrund der COVID-19 Situation musste der eigentlich für Juni 2020 in Frankfurt geplante zweite Tag der Immunforschung verschoben und virtuell durchgeführt werden. Das Event wurde mit Microsoft Teams durchgeführt. Im eigens dafür eingerichteten Team »Tag der Immunforschung 2020« und dem zugehörigen Meeting Channel fanden sich für die Veranstaltung 120 Teilnehmende ein. Das Teilnehmendenfeld setzte sich aus Mitarbeitenden aus 26 Fraunhofer-Instituten zusammen sowie aus weiteren Teilnehmenden aus Universitäten, Unikliniken und der Industrie.
Die Veranstaltung eröffnete Prof. Dr. Dr. Gerd Geisslinger, Leiter des Fraunhofer IME und Sprecher des Fraunhofer CIMD, mit einer Übersicht über die Ziele, Aufgaben und Arbeiten des Clusters. Im ersten Teil der Veranstaltung übernahm Hanno Fischer, Leiter Transferstrategien in der Fraunhofer-Zentrale, das Wort. Er gab einen spannenden Einblick in verschiedene Fraunhofer-Strukturen für Forschung und Transfer, inklusive der Leitmarktorientierten Allianz Gesundheitswirtschaft. Als externer Sprecher für die Veranstaltung war Prof. Stefan Schreiber, Klinikdirektor der Klinik für Innere Medizin I am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, eingeladen. Er gab einen beeindruckenden Überblick über seine Arbeiten rund um das Thema »Translationale Immunforschung bei chronischen Entzündungserkrankungen«. Durch das Programm des zweiten Tags der Immunforschung führte PD Dr. Behrens, Abteilungsleiter der klinischen Forschung am Institutsteil TMP des Fraunhofer IME und Wissenschaftskoordinator des Fraunhofer CIMD.
Aus den Reihen der Fraunhofer-Experten durften wir im Laufe des Vormittags noch Prof. Dr. Oliver Ambacher, Institutsleiter des Fraunhofer IAF, und Prof. Dr. Stefan Wrobel, Institutsleiter des Fraunhofer IAIS, als Redner begrüßen. Prof. Ambacher gab einen Einblick in seine Arbeiten zu angewandter Quantensensorik und zeigte einige Chancen für die Medizin auf. Prof. Wrobel erklärte die Potentiale und Herausforderungen von KI und Maschinellem Lernen für die Medizin.
Nach einer kurzen Pause ging das Programm mit Vorträgen zu ausgewählten Forschungsprojekten des Fraunhofer CIMD weiter. Dies ermöglichte den Teilnehmenden einen Einblick in die Forschungsarbeiten des Clusters.
Das Fraunhofer CIMD widmet sich der translationalen Forschung. Es überträgt also Grundlagenforschung in die Anwendung. Dabei arbeitet das Fraunhofer CIMD in den vier großen Themenfeldern der Gesundheitsforschung – Drugs, Diagnostics, Devices und Data, den 4D. Diese vier Themenfelder werden im Prinzip von den vier Berufsgruppen - Ärzten, Naturwissenschaftlern, Ingenieuren und Informatikern - repräsentiert. Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit kam in den vorgestellten Projekten immer wieder zum Ausdruck und verdeutlicht, dass für eine effektive Translation die interdisziplinäre Zusammenarbeit essentiell ist.
Vorgestellt wurden von Frau Dr. Köhm die Arbeiten und Ergebnisse innerhalb ihres Projekts zur Entwicklung eines Biomarkerprofils für die Frühdiagnose subklinischer Arthritis. Herr Dr. Grunwald präsentierte im Anschluss sein Projekt zur Entwicklung einer mukosalen Applikation von RSV-Antigenen zur Verhinderung von juvenilem Asthma bronchiale und zeigte einige vielversprechende Ergebnisse. Herr Dr. Oberwahrenbrock erzählte von den bisherigen Ergebnissen und weiteren Schritten in seinem Projekt, in dem er eine App als Behandlungsunterstützung für Immunerkrankungen entwickelt. Zu guter Letzt präsentierte Frau Dr. Rosencrantz eindrucksvoll wie man Aptamere zur Detektion von Glykosylierungsveränderungen nutzen kann, was das Ziel ihres Fraunhofer CIMD Projekts darstellt.
Der zweite virtuelle Tag der Immunforschung war, trotz der notwendigen Umstellung auf das Online-Format, eine gelungene Fortführung von Vernetzung, Zusammenarbeit und Kooperationsmöglichkeiten entlang der 4D innerhalb der gesamten Fraunhofer-Gesellschaft. Trotz alledem hoffen wir unsere Teilnehmenden nächstes Jahr wieder persönlich begrüßen zu können.