»Toxikologie in 4D« – 4D Workshop IV der Nachwuchsförderung des Fraunhofer Cluster of Excellence for Immune-Mediated Diseases CIMD
Am 23. November 2020 fand die zweite virtuelle Nachwuchsförderungs-Veranstaltung im Rahmen der 4D-Workshop-Reihe des Fraunhofer CIMD statt.
Der Workshop wurde durch das Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin ITEM organisiert und durchgeführt. Er beschäftigte sich mit den Themenbereichen der Toxikologie (in vitro und in vivo) im Rahmen der präklinischen Forschung und der Arzneimittelentwicklung. Das Teilnehmendenfeld setzte sich aus Mitarbeitenden der Kerninstitute des Forschungsclusters (Fraunhofer IME, ITEM und IZI) sowie weiteren beteiligten Fraunhofer-Instituten (Fraunhofer IAIS, IAP, IGB, IGD, IKTS und IPA) und der Medizinische Hochschule Hannover zusammen.
Mit einer Begrüßung der Teilnehmenden eröffnete Prof. Dr. Norbert Krug, Leiter des Fraunhofer ITEM und Direktoriumsmitglied des Fraunhofer CIMD, den Workshop. Das Fraunhofer ITEM stellte Prof. Dr. Armin Braun, Bereichsleiter Präklinische Pharmakologie und Toxikologie, näher vor, wobei er einen Einblick in die unterschiedlichen Arbeitsfelder des Instituts gab.
Im Anschluss ging Dr. Oliver Licht, Abteilung Chemikaliensicherheit und Toxikologie beim Fraunhofer ITEM, in seinem Vortrag »Toxikologie – was ist das eigentlich?« auf die Grundbegriffe der Toxikologie, die Verwendung der Daten, die Anwendung des 3r-Prinzips, und die Grundzüge einer Risikobewertung näher ein. Nach einer kleinen Kaffeepause gab Dr. Henning Weigt, Koordinator der Business Unit Arzneimittelentwicklung beim Fraunhofer ITEM, einen spannenden Einblick in die Präklinik, wobei er insbesondere die nicht-klinischen Anforderungen in der Arzneimittelentwicklung näher erläuterte. Anschließend ging Prof. Dr. Theodor Doll, Leiter des Leistungszentrums Translationale Medizintechnik am Fraunhofer ITEM, sehr anschaulich auf die grundlegenden Sicherheitsanforderungen an medizintechnische Produkte ein, wobei er unter anderem die neue EU-Medizinprodukte-Verordnung und die damit einhergehenden Herausforderungen näher beleuchtete. Es folgte eine Präsentation von Dr. Sylvia Escher, Abteilungsleiterin In-silico-Toxikologie am Fraunhofer ITEM, über die Anwendung von Datenbanken in der Risikobewertung.
Nach der Mittagspause fanden sich die Teilnehmenden, je nach Interesse, in einer der vier angebotenen Peer Groups (Drugs, Data, Devices und Diagnostics) ein. Hier konnten Fragen zu den Vorträgen am Vormittag oder auch eigene mitgebrachte Fragestellungen mit anderen Teilnehmenden und dem jeweiligen Moderator der Peer Group besprochen und diskutiert werden. Am Nachmittag folgten zwei spannende Fallbeispiel-Vorträge. Der Vortrag »Aus dem Forschungslabor in den Menschen – Entwicklung einer RNA-basierten Therapie« von Dr. Dorothee Winterberg, Abteilungsleiterin Präklinische Toxikologie und Zentrales Tierhaus am Fraunhofer ITEM und der Vortrag »Titandioxid als (Nano)partikel – von der Sonnencreme über den Lebensmittelzusatzstoff bis hin zur heftig diskutierten Inhalationstoxizität« von Dr. Annette Bitsch, Bereichsleiterin Chemikaliensicherheit und Toxikologie am Fraunhofer ITEM.
Abgerundet wurde die Veranstaltung durch einen Keynote-Vortrag von Prof. Dr. Ulrich Kalinke, Geschäftsführender Direktor des TWINCORE, Zentrum für Experimentelle und Klinische Infektionsforschung. In seinem Vortrag »Ersterprobung von monoklonalen Antikörpern im Menschen: Lektionen aus dem TGN1412 Unfall« erläuterte er sehr anschaulich und spannend die Herausforderungen bei präklinischen Untersuchungen.
Diese interessante und lehrreiche Veranstaltung war insgesamt eine gelungene virtuelle Fortführung der Fraunhofer CIMD Nachwuchsförderung für die Vernetzung und Zusammenarbeit der Nachwuchswissenschaftler über die aktuellen Projekte hinaus.